School of Education - Lehrer*innenbildung an der BUW

KAMINGESPRÄCHE - IMPULSFORUM PRAXISSEMESTER

Rückblick Teil III:
03.03.2021, 18-19 Uhr „Qualitäten und Lernräume im Praxissemester?“

Moderation: Eva Parusel, Co-Moderation: Michaela Heer

Gäste: Prof. Dr. Thomas Erlach (Didaktik der Musik, BUW), Julia Sieper (Studierende im Master of Education, BUW), Martin Fehling (Fachleiter ZfsL Solingen), Andreas Tempel (Schulleiter Alexander-Coppel-Gesamtschule Solingen)

Das dritte Kamingespräch legte einen besonderen Fokus auf den Unterricht in der Sekundarstufe I sowie auf das Fach Musik als Beispiel für eher praxisorientierte Fächer.
Die Diskussionsteil-nehmer*innen berichteten von ihrem gemeinsamen Eindruck, dass besonders die musisch-künstlerischen Fächer durch die aktuelle Pandemiesituation zunehmend marginalisiert werden. Zum einen, da sie nicht zu den Kernfächern zählen und die vorhandenen Ressourcen eher auf die „Hauptfächer“ fokussiert werden, zum anderen da sich der entsprechende Unterricht kaum in digitaler Form abbilden lässt.
Im Gespräch wurde deutlich, dass eine gewisse Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten als wichtige Kompetenz für (angehende) Lehrkräfte gesehen wird. Die Diskussionsteilnehmenden stellten heraus, dass die praxisbezogene Ausbildung unter den aktuellen Bedingungen leide, es jedoch auch gute Konzepte und Ideen gebe, den Mehrwert digitaler Formate, auch mit Unterstützung der Studierenden, zu steigern.
Es wurden Vor- und Nachteile sowohl im aktuell erschwerten Präsenzunterricht als auch in Online-Formaten diskutiert. Der an erforderliche Hygienemaßnahmen angepasste und somit reduziert stattfindende Unterricht in Präsenz weist auf mögliche Sozialformen und Methoden bezogene Defizite hin, die teilweise durch digitale Konferenz-Lösungen kompensiert werden können.
Ein echtes soziales Miteinander hingegen kann in Präsenz zumindest in einem gewissen Rahmen stattfinden. Erneut wurde darauf hingewiesen, dass die Nutzung digitaler Medien für viele Kinder ein großes Hindernis darstellt, das es in Schule aufzufangen gilt.

Das Distanzlernen eröffnet nach der Meinung der Gäste und einiger Stimmen aus dem Publikum neue Möglichkeiten der Binnendifferenzierung, die von Studierenden im Praxissemester unterstützt werden können, allerdings fehlt es teilweise noch an geeigneten Konzepten zur gleichberechtigten Teilhabe aller Schüler*innen. Als ein Positiv-Beispiel wurde beispielsweise die Einbindung von Studierenden als Digital Coaches genannt.

Die Erfahrungsberichte der Gesprächsteilnehmer*innen machten deutlich, dass die derzeit praktikzierten Hybrid-Formate viele neue und sinnvolle Möglichkeiten bieten, sich nicht nur an der aktuellen Situation, sondern auch an der digitalen Zukunft auszurichten. Besonders aus studentischer Perspektive bzw. im Hinblick auf die Ausbildung war jedoch deutlich zu erkennen, dass Präsenz einen qualitativ nicht zu ersetzenden Erfahrungsraum schafft.

zuletzt bearbeitet am: 11.11.2022

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